Emaille - Geschichte & Zukunft des wiederentdeckten Hightech Geschirrs

Email – der Wunderwerkstoff für Geschirr & Küchenaccessoires

Email, unter seiner alten Schreibweise auch als Emaille bekannt, ist eine glasartige Masse, die bei mehreren hundert Grad Celsius in der Regel auf Metall aufgeschmolzen wird und mit diesem eine feste, fast unlösbare Verbindung eingeht. Im Volksmund kennt man Email auch als Smalt (vom altfränkischen schmelzen), Schmelzglas oder Schmelzwerk.

Ursprung der Email Technik & Verwendung

Erstmals verwendet wurde die Email-Technik nach heutigen Erkenntnissen um 3500 vor Christus. Allerdings haben diese frühen Email-Arbeiten ausschließlich Schmuckcharakter, die Verwendung von Email als Schutzschicht für Alltags- und Industriegegenstände kam erst im Laufe des 19. Jahrhunderts auf. Interessant ist jedoch allemal, dass Email die Menschheit seit über 5000 Jahren begleitet. Und das kommt nicht von ungefähr! Email sieht nicht nur schön aus und wird deswegen von jeher zu Schmuck- und Dekorationszwecken hergestellt, sonder es bringt auch eine ganze Reihe wirklich unschlagbar praktischer Eigenschaften mit sich. Email verteilt beim Kochen die Hitze optimal, hält nahezu ewig, ist komplett recycelbar und passt einfach schöner in die authentische Küche, die man haben möchte.

Im Mittelalter war Email, wie bereits erwähnt, noch rein zur Zierde und wurde im Rahmen der Goldschmiedekunst verwendet. Um das Jahr 1000 erlebte die Email eine erste Hochphase. Und zwar begann zu dieser Zeit die Zellenschmelz-Technik, das heißt auf der zu verzierenden Grundlage wurden schmale Goldbänder aufgelötet und dadurch die Umrisse der gewünschten Figur festgelegt. Die dadurch entstandenen Zellen wurden dann mit verschiedenfarbigen Schmelzpulvern gefüllt, welche dann durch erhitzen zum anschmelzen gebracht wurden.


Ab dem 11. Jahrhundert gewann das sogenannte Grubenschmelz Verfahren zunehmend an Beliebtheit. Hierbei wurde nicht mehr mit Trennstegen gearbeitet, stattdessen trieb man Vertiefungen in das Trägermaterial und füllte diese anschließend mit meist Trüben Schmelzfarben auf. Diese Verwendung von opaken (= trüben) Farben und den unterschiedlichen Vertiefungen ermöglichte es Schattierungen einzuarbeiten.

Zu Beginn der frühen Neuzeit um das 16. Jahrhundert entwickelte sich das Maleremail. Hierbei wurde komplett auf Stege oder Vertiefungen verzichtet und man brachten die Farben mit einem Pinsel auf, was einerseits sehr feine, bildliche Darstellungen ermöglichte, andererseits jedoch natürlich auch ein Verlaufen der Farben nach sich zog. Ein Jahrhundert später wurde das Maleremail von der Emailmalerei abgelöst. Der Unterschied liegt darin, dass bei der Emailmalerei nur noch die Metalloxide auf den bereits aufgebrachten weißen Emailgrund aufgetragen und eingebrannt werden.



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Besondere Eigenschaften & Arten von Email

Man unterscheidet zwischen opaken (trüben/undurchsichtigen) und transparenten Emails, der Übergang zwischen den beiden ist jedoch fließend. Weiterhin unterscheidet man auch noch nach Verwendungszweck. So gibt es zum einen technisches Email und zum anderen Schmuck-Email. In der Industrieellen Anwendung benutzt man die Emaillierung meist als Schutzüberzug von Gebrauchsgegenständen oder verfahrenstechnischen Apparaten. Die Emailschicht schützt das Material zum Beispiel vor Korrosion (Rost). Dank moderner Technik kann man inzwischen viele verschiedene, spezielle technische Emails herstellen wie beispielsweise antibakterielles Email für Pharmazeutische Anwendungen, elektrisch leitfähiges Email oder auch besonders abriebfestes Email.

Eher alltägliche technische Anwendungen findet das Email zum Beispiel in der Architektur, hier zeichnet es sich besonders durch die leichte Reinigung, Unbrennbarkeit und hochwertige Optik aus.

Auch Emaillierung von Sanitärobjekten wie Dusch- und Badewannen ist, genauso wie die Emaillierung von „weißer Ware“ (Produkte für den Haushalt wie Abdeckblenden von Herden, Sichtflächen von Waschmaschinen oder Kühlschränken) eine geläufige Anwendung. Am bekanntesten ist natürlich die Emaillierung von Haushaltsartikeln wie Töpfen, Tellern, Tassen, Kannen und weiteren Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Diese erfreuten sich, aufgrund der Korrosionsbeständigkeit, in der Vergangenheit großer Beliebtheit und waren fast überall zu finden. Mit dem Aufkommen von Edelstahl und günstigen Kunststoffen jedoch, verschwanden die emaillierten Haushaltsgegenstände aus unseren Küchen.

Die herausragenden Eigenschaften von Email zusammengefasst

  • Die Oberfläche von emaillierten Gegenständen ist schnitt- und kratzfest, säurebeständig und laugenfest
  • Email ist antibakteriell, sowie antiallergisch und leicht zu reinigen
  • Email ist für Lebensmittel besonders geeignet (Lebensmittelecht), geschmacks- und geruchsneutral
  • Emaile ist theoretisch unendlich lange haltbar – selbst bei intensiver Nutzung entsteht kaum Abrieb
  • Ideal zum Braten und Erhitzen auf allen Herdarten, da die Hitzeverteilung und Wärmespeicherung optimal erfolgen kann
  • Email ist UV-, witterungs- und Klimabeständig – perfekt auch für Außenanwendung!
  • Emaillierte Gegenstände leiten keine Elektrizität und sind unbrennbar

Herstellungsverfahren von Email

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Email

Für die Herstellung von Email braucht man zuerst einmal die Rohstoffe (Borax, Feldspat, Flussspat, Quarzsand und Soda) im richtigen Mengenverhältnis. Zu dieser Mischung werden, je nach gewünschter Eigenschaft der fertigen Email, noch verschiedene Oxide (z.B. zum Färben, als Korrosionsschutz, etc.) hinzugefügt. Diese Rohstoffe werden nun gemahlen und anschließend auf bis zu 1250°C erhitzt bis sie zu einer homogenen Masse zusammenschmelzen. Diese Schmelze wird dann in kaltem Wasser abgeschreckt, wodurch sie erstarrt und in etwa 2 mm kleine Körner, die sogenannte Fritte, zerspringt.

Diese Fritte wird im darauffolgenden Arbeitsschritt mit Ton, Quarzmehl und 30%-40% Wasser vermischt und zu Emailschlicker vermahlen.

Das Trägermaterial wird vor dem emaillieren ausgeglüht, in Säuren geätzt und zu guter Letzt mit Laugen neutralisiert und gewaschen. Im Anschluss daran wird der Emailschlicker aufgebracht und getrocknet, bevor er bei 840°C – 900°C eingebrannt wird.

Email im Haushalt damals & heute

Die vielfältigen oftmals bunten bemalten oder gemusterten Töpfe, Pfannen,Tassen, Schüsseln, Teller, etc. kennt vermutlich jeder noch von den Großeltern oder hat eventuell selbst noch Email-Geschirr im Haus. Doch auch heutzutage insbesondere zur Zeit liegt Email wieder sehr im Trend… und das aus verschiedenen Gründen. Sie bringen zum einen auf jeden Fall Abwechslung in das Sortiment an Töpfen, Pfannen und was man sonst noch so hat. Und zum anderen hat schönes Email ja auch seinen ganz eigenen Charme oder passt zu manchen Anlässen / Gerichten einfach viel besser als herkömmliche, langweilige Küchenutensilien. Vielleicht kennt ihr ja auch jemanden der sich über ein Geschenk aus Email freuen würde? Da gibt es ja nicht nur Kochutensilien, sondern auch Namens- und Türschilder, Diverse Schmuckartikel, und vieles mehr.)

Ein weiterer Grund für die wiederaufkommende Beliebtheit von emaillierten Haushaltswaren ist die gute Eignung für Menschen mit Allergien. Email-Geschirr ist grundsätzlich nickelfrei, was für Allergiker meist ein entscheidender Punkt ist und zum anderen wird durch die Verschmelzung bei hohen Temperaturen eine nahezu porenlose Oberfläche gebildet, die Bakterien und Schmutz kaum eine Chance lässt sich im Geschirr festzusetzen. Daher eignet sich Email-Ware auch bestens zum Aufbewahren von Lebensmitteln.

Wie schlimm sind Beschädigungen am Email?

Wer schon mal altes Email-Geschirr gesehen hat oder vielleicht auch schon länger, oder älteres, Email-Geschirr benutzt, der kennt sie wahrscheinlich, die kleinen Stellen an denen die Email-Schicht abgeplatzt ist und das darunterliegende Metall herausschaut. Meist geschieht so etwas wenn das emaillierte Teil einen starken Schlag oder Stoß abbekommt. In diesem Fall fängt die freie Stelle häufig an zu rosten, da der für Haushaltswaren verwendete Stahl im Normalfall nicht korrosionsbeständig ist. Dies ist zwar ärgerlich und optisch unvorteilhaft, jedoch aus praktischem und gesundheitlichem Aspekt absolut unbedenklich.

Der Rost kann auch nicht um sich greifen und die unbeschädigte Email-Schicht weiter beschädigen, da beim Einbrennen eine Verbundschicht zwischen Email und Stahl entsteht. Allerdings sind diese Abplatzer bei modernen, hochwertigen Emaillierungen kaum noch möglich da inzwischen eine deutlich dünnere und flexiblere Email-Schicht aufgetragen wird.In Einzelfällen kann es zu spontanen Abplatzungen ohne Außeneinwirkung kommen. Das bezeichnet man als sogenannten Wasserstofffehler. Dieser tritt auf wenn bei der Herstellung ein minderwertiger Stahl verwendet wurde. Am besten lässt sich dieser Fehler natürlich vermeiden wenn man beim Kauf auf die richtige Qualität achtet.

Verwendetes Bildmaterial
1274398, stevepb @ Pixabay
Emailtechnik @ Wikipedia

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