Das 1x1 des Drachensteigens

Wenn der Sommer sich dem Ende neigt und der Herbst vor der Tür steht, dann beginnt die Drachensaison.Seit jeher begeistern die fliegenden Spielzeuge und Sportgeräte jung und alt gleichermaßen. Doch werfen wir zuerst einen kurzen Blick auf den Ursprung der bunten Himmelsreiter.

Ursprung und Geschichte

Wann genau die ersten Flugdrachen entstanden sind, darüber ist man sich nicht so ganz einig. Was man jedoch weiß ist, dass die ersten Flugdrachen wohl im asiatischen Raum entstanden sind und ab dem 6. Jahrhundert belegbar sind. Zu dieser Zeit war es ein Privileg, einen der teuren mit Seide bespannten Centipede-Drachen zu besitzen. Bevor das Drachensteigen jedoch überhaupt erst an Popularität gewann, war es dem chinesischen Kaiser höchst selbst vorbehalten, den traditionellen chinesischen Flugdrachen steigen zu lassen. So hoch und so weit wie möglich sollte er fliegen, um alle Sorgen, Ängste und Nöte mit davonzutragen und dem Himmel zu übergeben.

Heute haben moderne Materialien und eine bunte Vielfalt an Farben und Formen die traditionellen Flugdrachen abgelöst. Die Auswahl reicht von kleinen, einfachen Drachen für Kinder bis hin zu professionellen Sport-Lenkdrachen für ambitionierte Profis. Zudem darf sich heute jeder daran erfreuen und sie sind deutlich erschwinglicher geworden. Wie bei fast allen Aktivitäten gilt auch beim Drachensteigen: Das "Werkzeug" muss zum Anwender passen. Den richtigen Drachen für sich ausfindig zu machen, ist also die erste Aufgabe. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, beginnen wir nachfolgend mit den verschiedenen Modellen.

Welche Drachen gibt es?

Die Vielfalt an Drachen ist mittlerweile enorm. Für jedes Alter, für jedes Budget und für jeden "Skill" ist etwas dabei. Von kleinen Anfänger Drachen mit nur einer Leine bis hin zu richtigen Lenkdrachen oder auch Matten reicht die Auswahl.

Grundsätzlich kann man Flugdrachen in drei Kategorien aufteilen: Die klassischen Einleiner, die größeren Mehrleiner mit Gestänge und mehrleinige Lenkmatten ohne Gestänge.

Einleiner

Beim Einleiner - wie der Name schon sagt - geht es um Drachen die an nur einer Schnur befestigt sind. Diese bereiten vor allem Kindern einen riesigen Spaß, denn obwohl sie meißt von kleinerer Größe sind und deshalb auch einen geringere Zugkraft entwickeln, gibt es sie wohl in der größten Vielfalt aller Modelle. Mit den einleinigen Flugdrachen erobern Einhörner, Prinzessinnen, wilde Tiere und sogar unsere Filmhelden den Himmel. Größere, ja sogar riesige Modelle gibt es auch für Erwachsene - ideal für ein farbiges Spektakel am Himmel. Einleiner Drachen sind vor allem für Kinder günstig in der Anschaffung und definitiv eine tolle Geschenkidee.

Grundsätzlich gilt: Je größer der Drachen und je weiter die Flughöhe, desto stärker der Zug an der Leine.

Mehrleiner

Mehrleiner besitzten hingegen zwei oder mehr Leinen, wodurch man sie im Gegensatz zu Einleinern steuern kann - daher werden sie auch gerne Lenkdrachen genannt. Diese sind zum einen etwas größer als die klassischen Einleiner, allerdings auch schwerer zu fliegen. Bei den weitverbreiteten Lenkdrachen mit zwei Leinen hält man jeweils eine Leine links und rechts in den Händen. Zum Einsatz kommen hier neben klassischen Griffen auch gerne Seilrollen oder Lenkstangen. Letztere findet man häufig bei größeren Modellen und Sportgeräten, die man aufgrund der festen Verbindung der Schnüre notfalls auch einhändig halten kann. Bei richtiger Witterung können diese Flugdrachen sehr viel Zug und Geschwindigkeit aufnehmen, was man keinesfalls unterschätzen darf. Beherrscht man den Lenkdrachen jedoch, so werden tolle Flugmanöver und spannende Stunts am Himmel gedreht. Am Einfachsten und Schnellsten lernt man das Steuern mit zweileinigen Lenkdrachen von geringerer Spannweite. Über 2 Metern Spannweite kann es sogar Erwachsenen schwer fallen, den Zug bei entsprechenden Windgeschwindigkeiten zu halten.

Achtung: Lenkdrachen besitzen ein festes Gestänge und können auch beim Absturz eine enorme Zugkraft entwickeln. Bleib daher nach dem Start nie unter dem Drachen stehen! Am Sichersten ist es immer beim Drachensteiger selbst. 

Lenkmatten

Lenkmatten sind stablose Drachen, die komplett aus Gewebe bestehen und ein wenig an Gleitschirme erinnern, die man vom Paragliding kennt. 

Diese gibt es in Größen ab zwei Metern Spannweite bis weit darüber hinaus. Dabei können diese Flugdrachen eine enorme Zugkraft entwickeln, weshalb vor allem diese Modelle gerne im Sportbereich Anwendung finden. Hier liegt die Empfehlung klar bei erfahreneren Drachensteigern, die bereits wissen, wie man einen Drachen lenkt und auch wieder aus dem Luftstrom nimmt. Lenkmatten wirken geradezu graziös, wenn sie in ihrer vollen Größe und Farbe im Himmel schweben. Auch die Lenkmatten gibt es natürlich in den unterschiedlichsten Farben und Designs.

Welchen Drachen ist denn nun der Richtige?

Es hängt von einigen Faktoren ab, welcher Flugdrache am Geeignetsten ist. Da wären beispielsweise das Alter, die Erfahrung und der eigentliche Zweck, den der Drachensteiger verfolgt. Ist man jung und hat weniger Erfahrung (bzw. auch Kraft), so kommt vorrangig ein einleiniger Drache in Betracht, der vor allem durch seinen Flug und das hübsche Design Spaß vermittelt. Steigt das Alter und auch die Erfahrung, so kann man sich an einen Lenkdrachen heranwagen und erste Flugmanöver erlernen. Erfahrene Drachensteiger erfreuen sich vor allem an größeren Modellen mit reichlich Zugkraft und Geschwindigkeit für die wildesten Manöver.

Was braucht es für einen erfolgreichen Drachenflug?

Neben einem Flugdrachen natürlich den richtigen Ort und das richtige Wetter. Habt ihr einen schönen, großen Platz entdeckt und es herrscht Windstille ist es ebenso schlecht, wie ein frischer Windzug neben hohen Bäumen oder gar Strommasten. Bestenfalls sucht ihr euch eine großflächige Wiese oder Strand mit möglichst guten Windströmen. Den Wind könnt ihr gut am Laub der Bäume beobachten. Achtet jedoch darauf, den Bäumen nicht zu nahe zu kommen, sonst kann euch ein Absturz in zu weiter Höhe den Drachen kosten.

Hier findet ihr übrigens die praktische Beaufort-Skala für Windstärken, die euch genau aufzeigt, bei welchen Gegebenheiten ihr losziehen könnt.

Für einen einfacheren Start wäre auch eine zweite Person wünschenswert, die den Drachen im geeigneten Moment in den Himmel wirft, während der Drachenführer durch Zug an der Leine (oder den Leinen) für einen raschen Aufstieg sorgen kann. Für geübtere Drachensteiger stellt ein alleiniger Start allerdings auch keine große Hürde dar. Egal wo, solange es sicher ist und man genügend Platz hat, wird man immer Spaß haben mit der Familie oder Freunden haben.

Drachensteigen fordert den Körper, entspannt den Geist und bringt Ruhe. Überzeugt euch selbst!

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