Gemüse auf dem Balkon anbauen – 6 Tipps für eine üppige Ernte

Gemüse auf dem Balkon anbauen – 6 Tipps für eine üppige Ernte


Sommerzeit ist Gemüsezeit.

Der unvergleichliche Geschmack von frisch geernteten Tomaten oder Paprika auf der Zunge – das ist für viele Sommergenuss pur.

Und was könnte besser sein, als die Zutaten für ein leckeres Sommerdinner direkt aus dem eigenen Beet zu holen?

Wenig überraschend steht der Trend zur Selbstversorgung auch dieses Jahr wieder hoch im Kurs.

Doch nicht jeder von uns kann einen großen Garten sein Eigen nennen.

Was also tun, wenn du trotzdem Lust auf selbst angebautes Gemüse hast?

Ganz einfach: ab auf den Balkon!

Denn glücklicherweise gibt es zahlreiche Gemüsesorte, die auf Balkonien optimal gedeihen.

Das dortige Mikro-Klima ist für einige Pflanzen sogar besonders vorteilhaft! Darunter sind auch die Sommer-Highlights Chili, Paprika und Tomate.

Trotzdem solltest du bei Balkongemüse einige Punkte beachten, um im Herbst eine erfolgreiche Ernte einzufahren.

Mit unseren Profi-Tipps bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite – auch ohne grünen Daumen.

Profi-Tipp 1: Timing ist alles – gerade beim Gemüse

Der richtige Zeitpunkt ist beim Gemüse pflanzen die halbe Miete.

Wenn du deine Pflänzchen zu früh nach draußen stellst, kann ihnen ein unerwarteter Frühlingsfrost den Gar aus machen.

Übergibst du dein Gemüse dagegen zu spät der Sommersonne, wird die Ernte im Herbst wahrscheinlich ziemlich mickrig ausfallen.

Wann also ist die perfekte Zeit zum Pflanzen von Balkongemüse?

  • Vor Mitte Mai geht bei den meisten Pflanzen gar nichts. Denn zu Beginn des Wonnemonats kommt es häufig noch zu Nachtfrost – die sogenannten Eisheiligen haben schon unseren Vorfahren das Leben schwer gemacht.

  • Ab Mitte Mai kannst du aber normalerweise davon ausgehen, dass die frostigen Tage vorüber sind – gerade in den Städten, wo es für gewöhnlich ein paar Grad wärmer ist als auf dem Land.

Genauso wichtig wie das richtige Timing ist aber auch ein optimaler Stellplatz für deine Lieblinge – was uns direkt zum nächsten Tipp bringt.

Profi-Tipp 2: Gemüse-Töpfe richtig platzieren!

Wie findest du den perfekten Stellplatz für dein Balkongemüse?

Als erstes solltest du die Lage deines Balkons analysieren: in welche Richtung zeigt er? Liegt der Großteil der Fläche auch bei Sonnenschein im Schatten? Oder bist du glücklicher Besitzer einer Dachterrasse, die auch von oben ganztägig beleuchtet wird?

Ausgehend von deinen Balkon-Bedingungen kannst du dann im nächsten Schritt auswählen, welches Gemüse du anpflanzt.

  • Tomaten etwa brauchen Vollsonne, um ihren typisch fruchtigen Geschmack zu bilden. Aber keine Angst – wenn dein Balkon eher schattig ist, kannst du stattdessen auf andere Pflanzen setzen.

  • Was hältst du zum Beispiel von Salat, Mangold, Buschbohnen oder Pastinaken? Diese beliebten Gemüsesorten kommen mit einem halben Tag Sonne gut aus. Und besonders Salat sprießt mit den richtigen Bedingungen fast von allein!

  • Wenn du dagegen einen Balkon mit Nordseite hast, wird der Anbau von größeren Gemüsesorten schwierig. Stattdessen kannst du hier aber schmackhafte Kräuter wie Schnittlauch oder Dill einsähen.

Doch egal für was du dich entscheidest: du solltest auf jeden Fall den nächsten Tipp beachten, wenn du bei der Ernte keine Enttäuschung erleben möchtest.

Profi-Tipp 3: Große Töpfe = große Ernte

Gemüse braucht nicht nur genügend Sonne und ein gutes Klima, sondern vor allem jede Menge Platz.

In einem großen Gartenbeet ergibt sich der nötige Freiraum meist ganz von allein – vor allem in der Tiefe sind hier quasi keine Grenzen gesetzt.

Auf dem Balkon musst du beim Gemüseanbau aber umdenken.

Was viele vergessen: die Gemüsepflanzen haben teilweise extrem große Wurzelwerke, die natürlich irgendwohin wachsen müssen.

Das Wichtigste beim Gemüseanbau auf dem Balkon ist deshalb, ausreichend große Pflanzgefäße und Übertöpfe zu wählen. So vermeidest du schon mal einen weit verbreiteten Anfängerfehler.

Aber wie groß ist groß genug?

Das kommt vorallem auf die Pflanze an.

  • Auch hier gehört die Tomatenpflanze wieder zu den anspruchsvollsten Balkongewächsen – sie braucht sage und schreibe 40 cm Wurzeltiefe, um sich voll entfalten zu können.

  • Zum Glück gibt es aber Alternativen, etwa Buschtomaten oder Ampeltomaten. Diese wurden so gezüchtet, dass sie auch mit kleineren Wurzeln eine reiche Ernte einbringen können – perfekt für den Balkon!

Doch wie sieht es bei anderen Gemüseklassikern wie Aubergine oder Paprika aus?

  • Generell kannst du davon ausgehen, dass eine Gemüsepflanze ähnlich weit in die Tiefe wächst, wie sie über der Erde in die Höhe schießt. Sprich: niedrigere Pflanzen haben generell auch kürzere Wurzeln.

  • Eine Ausnahme bildet hier jedoch das Wurzelgemüse, etwa Karotten. Weil diese Gemüsesorten ihre Frucht unter der Erde bilden, brauchst du natürlich erst recht einen ausreichend großen Pflanztopf. Möglicherweise bietet sich hier sogar ein quadratischer Pflanzkasten aus Holz an, der den Wurzeln vollen Entfaltungsspielraum lässt.

  • Falls du vor allem kleinere Pflanzgefäße hast, ist das aber auch kein Problem. Du kannst dann zum Beispiel auf Pflücksalat oder zahlreiche Kräuter setzen. Hierfür ist alternativ auch eine schlichte Pflanzschale gut geeignet.

Unabhängig von der Größe der Pflanztöpfe solltest du außerdem beachten, dass helle Kübel besser für den Gemüseanbau geeignet sind als dunklere. Wenn du die Wahl zwischen einem Blumentopf in Gelb oder einer Pflanzschale in Schwarz hast, solltest du dich beim Gemüse lieber für ersteren entscheiden.

Warum?

Ganz einfach deshalb, weil helle Pflanzgefäße die Sonne reflektieren und die Erde darin somit kühler bleibt. Das wiederum hat den angenehmen Nebeneffekt, dass der Boden und die darin enthaltenen Wurzeln nicht so schnell austrocknen – was uns bereits zum vierten Tipp bringt.

Profi-Tipp 4: Ohne Wasser kein Gemüse

Wasser ist Leben.

Das gilt besonders für Gemüse – und noch mehr für den Gemüseanbau auf dem Balkon.

Viele Anfänger unterschätzen, wie viel kühles Nass die grünen Zöglinge tatsächlich brauchen – und lassen ihre Schützlinge unabsichtlich vertrocknen.

Aber wie viel Wasser braucht dein Gemüse denn genau?

Auch hier kommt es wieder voll auf die Pflanze an.

  • So braucht eine Tomatenpflanze etwa 0,5 – 2 Liter Wasser pro Tag! Die genaue Menge hängt stark von der Größe sowie der jeweiligen Sorte ab – und natürlich von Temperatur und Sonnenintensität.

  • Besonders durstig ist auch die Aubergine – nur wenn sie in der Blüte genügend Wasser zur Verfügung hat, bildet sie auch eine reiche Ernte aus. Besonders ist hier aber, dass keine Staunässe auftreten darf. Achte also darauf, dass die obersten Schichten der Erde vor dem Wässern trocken sind. Zusätzlich hilft hier ein passender Übertopf.

Generell solltest du dich also bei jeder Gemüsesorte auf deinem Balkon informieren, wie viel Wasser sie benötigt. Denn auch zu viel feuchtes Nass kann oft schaden.

Und denk daran, eine passende Gießkanne zu besorgen – so kannst du die Wassermenge besser dosieren und gezielter anbringen.

Beim Thema Gießen kann aber auch der richtige Topf eine entscheidende Hilfe sein. Pflanztöpfe aus Keramik oder Ton saugen zum Beispiel mehr Flüssigkeit aus der Erde, kühlen die Pflanze aber dafür über den Verdunstungseffekt zusätzlich ab.

  • Mach dir also Gedanken, bevor du ein Pflanzgefäß kaufst: mag es die Pflanze deiner Wahl eher heiß oder etwas kühler? Braucht sie jede Menge Wasser oder liebt sie Trockenheit?

  • Kohl zum Beispiel mag es gerne frisch und steht auf dauerfeuchte Böden – wenn du hier auf Ton setzt, solltest du also das Bewässern nicht vergessen.

  • Ein weiterer Vorteil der Tontöpfe ist außerdem ihre Nachhaltigkeit – Ton oder auch Terrakotta sind natürliche Werkstoffe, die sich deutlich leichter als Plastik wiederverwerten lassen.

  • Dafür sind sie aber auch um einiges schwerer – wenn du also vorhast, eine regelrechte Gemüseplantage zu ziehen, solltest du also auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen und beim Vermieter die maximale Tragkraft deines Balkons überprüfen.

Doch auch die perfekte Bewässerung ist nur die halbe Miete, wie der nächste Tipp zeigt.

Profi-Tipp 5: Balkon-Gemüse mag es nahrhaft

Auch Pflanzen leben nicht (nur) von Luft und Liebe.

Gerade Gemüse braucht eine riesige Menge Nährstoffe, um eine üppige Ernte auszubilden.

Da reichen die in der ursprünglichen Erde enthaltenen Nährstoffe oft nicht aus – besonders Tomaten und Kartoffeln sind quasi unersättlich. Aber auch andere Gemüsesorten mögen es gerne reichhaltig.

Die einfache Lösung: Nährstoffe zugeben.

Dafür brauchst du auch nicht unbedingt Kunstdünger aus dem Baumarkt – schließlich gibt es jede Menge natürlicher Düngealternativen.

  • Als Klassiker gilt hier der sogenannte Horndünger. Dazu zählen etwa Hornspäne oder Hornmehl. Veganer und Vegetarier sollten hier jedoch aufpassen: die Nährstoffe kommen vor allem aus den zermahlenen Hörnern von Schlachtvieh.

  • Eine weitere tierische Alternative stellt Schafwolle dar, welche in Form von Pellets in vielen Gartenmärkten angeboten wird. Der große Vorteil dieser Düngemethode: Schafwolle wirkt als Langzeitdünger, wenn sie mit der Pflanzerde sauber vermischt wird.

  • Eine vegane Alternative stellt selbstgemachter Humus dar: mit einer Wurmkiste kann dieser ganz leicht aus den eigenen Küchenabfällen gewonnen werden.

Eine Wurmkiste spart im Gegensatz zum Komposthaufen auch Platz – was uns direkt zum nächsten Punkt bringt.

Profi-Tipp 6: Pflanztöpfe smart platzieren

An was fehlt es auf vielen Balkons am meisten?

Richtig: Platz!

Aber auch hierfür gibt es eine einfache Lösung.

Sie lautet: vertikales Gärtnern – wenn die Fläche auf dem Balkon begrenzt ist, musst du eben die Höhe ausnutzen.

  • Dafür eignen sich natürlich besonders Pflanzen, die nach oben sprießen – etwas Buschbohnen oder Ampeltomaten.

  • Aber auch Radieschen und eine Vielzahl an Salatsorten sind bei vertikalen Gemüsegärtnern äußerst beliebt.

Dann stellt sich aber trotzdem noch die Frage nach der praktischen Umsetzung.

Welche Pflanzgefäße sind für das vertikale Gärtnern optimal geeignet?

  • Für alle, die es bequem mögen, bieten sich spezielle Pflanzvorrichtungen für den vertikalen Gemüseanbau an.

  • Günstiger und spannender ist dagegen die selbstgemachte Variante: einfach ein paar kleine und leichte Blumentöpfe oder Pflanzschalen aus Kunststoff kaufen und in eine ausrangierte Europalette stellen – fertig ist die Pflanzwand!

Doch egal ob du dich für den klassischen Gemüseanbau im Bodentopf oder eine gewagtere vertikale Variante entscheidest – wichtig ist vor allem, dass du Spaß hast!

Also konzentriere dich im ersten Jahr deines Balkonprojekts erstmal auf die kleinen Freuden.

Und mit mehr und mehr Übung wird auch die Ernte immer größer ausfallen.

Viel Spaß beim Gärtnern!

 

Verwendetes Bildmaterial:
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